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Eine "Ameise" ist ein umgangssprachlicher Begriff für ein Flurfördergerät, das mit oder ohne elektrischen Antrieb ausgestattet sein kann. Dieser Begriff wurde markenrechtlich von der Firma Jungheinrich geschützt und geht auf den ersten Elektro-Vierrad-Stapler namens "Ameise 55" zurück. Eine Ameise ist im Wesentlichen ein Hubwagen, der sowohl vertikal als auch horizontal bewegt werden kann. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Gabelstapler ist sie kostengünstiger und flexibler, hat jedoch eine begrenzte Tragfähigkeit für schwere Lasten.
Die ABC-Analyse ist eine Methode zur Priorisierung von Artikeln und Kunden, die Lageristen dabei unterstützt, ihre Ressourcen effektiv einzusetzen. Sie basiert auf der Klassifizierung von Artikeln und Kunden nach ihren individuellen Merkmalen und Bedürfnissen. Die ABC-Analyse unterteilt die Artikel oder Kunden in drei Kategorien:
- Kategorie A umfasst Artikel oder Kunden, die einen geringen Mengenanteil, aber einen hohen Wertanteil haben. Diese sind von großer Bedeutung, da sie einen signifikanten Beitrag zum Gesamtwert des Lagers oder Umsatz generieren.
- Kategorie B beinhaltet Artikel oder Kunden mit durchschnittlichem Mengen- und Wertanteil. Sie sind wichtig, jedoch nicht so bedeutsam wie diejenigen in Kategorie A.
- Kategorie C umfasst Artikel oder Kunden mit einem großen Mengenanteil, aber geringem Lagerwert. Diese sind weniger wichtig und erfordern weniger Aufmerksamkeit als diejenigen in den anderen Kategorien.
Die ABC-Analyse ermöglicht es Lageristen, Artikel oder Kunden entsprechend ihrer Kategorie intensiver zu betreuen und Ressourcen gezielt einzusetzen. Sie liefert Erkenntnisse über Zugriffshäufigkeit und schafft eine Übersicht über den Lagerbestand und seine Wertverteilung.
Die Vorteile der ABC-Analyse sind ihre einfache Anwendbarkeit, die Vereinfachung komplexer Sachverhalte und die übersichtliche Darstellung der Ergebnisse in einer Grafik.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile. Die Einteilung in Kategorien ist oft grob und die Analyseergebnisse müssen vollständig und aktuell sein, um aussagekräftig zu sein. Zudem können andere wichtige Faktoren bei der Priorisierung vernachlässigt werden. Insgesamt ist die ABC-Analyse ein nützliches Werkzeug für die Lagerhaltung, um Prioritäten zu setzen und Ressourcen effizient einzusetzen.
Auslagerung in der Logistik bezieht sich auf den Prozess, bei dem Kundenwaren aus einem Lager abgerufen werden, um sie für den Versand bereitzustellen oder die eigene Produktion aufrechtzuerhalten. Dies geschieht in der Regel aufgrund von Kundenbestellungen oder internen Bedarfen.
Bei der Auslagerung sind einige wichtige Aspekte zu beachten, da dies der letzte Schritt vor der Übergabe der Waren an den Kunden ist. Es ist wichtig sicherzustellen:
- Die richtigen Waren werden ausgelagert: Es ist erforderlich, die Packstücke anhand von Markierungen wie Artikelnummern zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die richtigen Artikel aus dem Lager geholt werden.
- Die ausgelagerten Waren sind unbeschädigt: Es ist notwendig, die Verpackungen auf offensichtliche Schäden zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die ausgelagerten Waren in gutem Zustand sind.
- Die richtige Menge an Waren wird ausgelagert: Es ist ratsam, die Anzahl der Packstücke zu zählen oder das Gesamtgewicht der Packeinheit (bei einem Artikel) zu wiegen, um sicherzustellen, dass die korrekte Menge ausgelagert wird.
Diese Kontrollen tragen dazu bei, Fehler bei der Auslagerung zu vermeiden und die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten.
Bei der Batch-Kommissionierung, auch bekannt als Multi-Order-Picking, werden eingehende Kommissionierungsaufträge nach einem bestimmten Prinzip geplant und durchgeführt. Dabei werden verschiedene Aufträge zusammengefasst, um sie später nach einzelnen Artikeln aufzuteilen. Der Kommissionierer entnimmt stapelweise große Mengen eines Artikels aus dem Regal und verteilt sie dann an den Packtischen auf die entsprechenden Kommissionierungsaufträge.
Die Batch-Kommissionierung erfolgt in zwei Stufen: Zuerst werden die benötigten Artikel zu artikelreinen Stapeln, sogenannten Batches, zusammengefasst. In der zweiten Stufe werden die Artikel je nach Auftrag wieder verteilt.
Dieses Verfahren wird vor allem in den Bereichen Mode, Lebensmittel, E-Commerce und Non-Food in der Logistik angewendet. Der größte Vorteil der Batch-Kommissionierung besteht darin, dass Laufwege eingespart werden und somit Zeit gespart wird.
In den 1950er-Jahren fand eine kleine Revolution im Konsumverhalten statt, als der Massenkonsum aufkam. Anstelle von manuellen Verfahren wurden vermehrt technische Geräte wie Kühlschränke, Geschirrspüler und Waschmaschinen auf den Markt gebracht.
Um diese Geräte zu kategorisieren, wurden vier Begriffe verwendet:
1. Braune Ware: Dies umfasst Unterhaltungselektronik wie Fernseher, Computer und HiFi-Anlagen. Der Begriff leitet sich von den häufig vorhandenen braunen Holzverzierungen ab, die damalige Produkte geprägt haben.
2. Weiße Ware: Hierbei handelt es sich um klassische Küchengeräte wie Gas- oder Elektroherde, Kühlschränke und Geschirrspüler. Der Begriff "weiße Ware" bezieht sich auf die hauptsächlich weiße Farbe dieser Geräte.
3. Rote Ware: Dieser Begriff wurde für Heizungen bzw. Heizkörper verwendet, da sie Wärme ausstrahlen. Die Bezeichnung "rote Ware" ist metaphorisch und bezieht sich nicht auf die tatsächliche Farbe der Geräte.
4. Graue Ware: Dieser Begriff umfasst Produkte im Bereich der Informationstechnologie, wie Telefone und andere verwandte Produkte.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die braune Ware alles umfasst, was sich optisch von den oben genannten Kategorien unterscheidet.
Die Beschaffungslogistik verbindet die Beschaffung und die Produktion miteinander. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die physische Bereitstellung von Produktionsgütern sicherzustellen. Eine starke Beschaffungsmarktstruktur ist vorteilhaft, um eine erfolgreiche Beschaffungslogistik zu gewährleisten. In der Praxis geht es vor allem darum, eine pünktliche, korrekte und qualitativ hochwertige Materialversorgung im Wareneingang sicherzustellen. Die Beschaffungslogistik spielt eine wichtige Rolle in der logistischen Kette und markiert den Beginn der Materialflusssteuerung. Unternehmen, die bestrebt sind, ihre Beschaffung kostengünstig zu gestalten, steigern dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit. Eine effiziente Lagerhaltung mit niedrigen Beständen verbessert auch die finanzielle Liquidität eines Unternehmens.
Cross-Docking, auch als Kreuzverkupplung bezeichnet, ist eine Logistikmethode, bei der fertige Produkte direkt an die Vertriebskanäle weitergeleitet werden, ohne dass eine Lagerung erforderlich ist. Dabei übernimmt der Lieferant die Kommissionierung der Waren. Die Vorteile des Cross-Docking liegen in seiner Flexibilität und den geringeren Kosten. Insbesondere durch die Reduzierung des Lagerplatzbedarfs können die Lagerhaltungskosten gesenkt werden.
Eine Europoolpalette, umgangssprachlich auch Europalette genannt, ist eine flache Holzpalette, die Teil des Tauschsystems des Europools ist. Sie entspricht der Norm EN 13698-1 und ist für den Mehrwegtransport geeignet. Die Palette hat eine Grundfläche von 0,96 Quadratmetern (0,4 Lademeter) und Abmessungen von 1200 mm × 800 mm × 144 mm (Länge × Breite × Höhe). Ihr Eigengewicht liegt zwischen 20 und 24 kg, abhängig von der Holzfeuchte. Eine Europoolpalette kann von allen vier Seiten mit einem Flurförderfahrzeug aufgenommen und transportiert werden.
Der Begriff 4PL steht für Fourth-Party-Logistics. 4PL-Dienstleister bieten ihren Kunden maßgeschneiderte logistische Gesamtpakete an und fungieren dabei als Vermittler, da sie keine eigenen Ressourcen wie beispielsweise ein zentrales Lager oder Maschinen besitzen. Das Hauptziel eines 4PL-Unternehmens besteht darin, dem Kunden die bestmögliche Lösung für seine logistischen Anforderungen zu bieten. 4PL-Dienstleister verfügen in der Regel über eine hochentwickelte IT-Struktur, die aus einem großen Netzwerk verschiedener Logistikdienstleister besteht.
1. Fulfillment bezieht sich auf den gesamten Prozess der Auftragsabwicklung, einschließlich Lagerung, Kommissionierung, Transport, Auslieferung und Retourenbearbeitung. Der Begriff ist vor allem im Zusammenhang mit Amazon bekannt, da auch über den Handelsriesen Fulfillment-Dienstleistungen angeboten werden, wie beispielsweise das FBA-Programm. Viele E-Commerce-Shops lagern die logistischen Aufgaben an spezialisierte Logistikdienstleister aus, da sie oft keine eigenen Lager besitzen.
2. Fulfillment-Dienstleister bieten eine Vielzahl von Services an, um Unternehmen bei allen logistischen Aufgaben zu unterstützen. Dazu gehören neben der Lagerung, Kommissionierung, Auslieferung und Retourenbearbeitung auch Zusatzleistungen wie Branding, Konfektionierung, Produktfotografie und spezielle Verpackungsmöglichkeiten.
3. Vorteile des Fulfillments liegen darin, dass Unternehmen durch die Auslagerung der logistischen Prozesse mehr Ressourcen für ihr eigenes Wachstum und ihre Kernaktivitäten haben. Zudem können Kostenersparnisse von 5% bis 15% erzielt werden, da Investitionen in ein eigenes Lager und die entsprechende Ausstattung entfallen.
4. Nachteile des Fulfillments bestehen darin, dass Händler möglicherweise weniger Kontrolle über den Bestellprozess haben, da sie von den Entscheidungen des Fulfillment-Dienstleisters abhängig sind. Es ist daher wichtig, einen kompetenten Fulfillment-Partner zu wählen und im Voraus Fragen zur Shop-Anbindung und zur Transparenz der Warenbewegungen zu klären.
1. FBA steht für Fulfillment by Amazon. Es handelt sich um einen Full-Service von Amazon, der es Amazon-Händlern ermöglicht, die gesamte logistische Abwicklung ihrer Bestellungen auszulagern. Dies umfasst die Warenannahme, Lagerung, Kommissionierung, den Versand, das Retourenmanagement und den Kundenservice. Der Händler hat keinen physischen Kontakt mehr zu den Produkten.
2. Funktionsweise von FBA: Wenn ein Händler sich für FBA entscheidet, sendet er seine Waren an ein Amazon-Fulfillment-Center. Von dort aus werden die Produkte bei Bestellungen entnommen, verpackt und versendet. Auch das Retourenmanagement und der Kundenservice werden von Amazon übernommen.
3. Unterschied zum klassischen Fulfillment: Normalerweise ist der Händler selbst für den gesamten logistischen Prozess verantwortlich. Beim FBA-Modell agiert Amazon als Fulfillment-Dienstleister und übernimmt die Verantwortung für die Lagerung und den Versand, sobald die Waren in den Fulfillment-Centern eingelagert sind.
4. Vorteile von FBA: Der größte Vorteil von FBA ist, dass die Produkte für Amazon Prime-Kunden verfügbar sind. Dadurch werden sie besser sichtbar und es fallen für Prime-Mitglieder keine Versandkosten an. Außerdem bietet Amazon einen internationalen Kundenservice, der jederzeit erreichbar ist. Amazon verspricht eine professionelle Abwicklung und stellt einen kostenlosen Rücksendeservice zur Verfügung.
5. Nachteile von FBA: Amazon hat eine starke Markenpräsenz, was zu einer Verringerung der Sichtbarkeit der eigenen Marke führen kann. Es können auch höhere und weniger flexible Lagerkosten anfallen. Erfahrungsberichten zufolge kann es zu Problemen wie Fehlern bei der Kommissionierung, Verlust oder Beschädigung von Waren und abgelehnten Lieferungen aufgrund von fehlerhafter Etikettierung kommen.
Third Party Logistics, auch als 3PL oder gelegentlich TPL abgekürzt, bezeichnet Unternehmen, die umfassende Logistikprozesse im Auftrag von Drittunternehmen auslagern. Diese Unternehmen verfügen über umfangreiche Logistikexpertise und sind in der Lage, komplexe Logistik- und Supply-Chain-Prozesse abzubilden. Neben den klassischen Transport-, Umschlag- und Lagerdienstleistungen bieten 3PL-Unternehmen in der Regel auch Value-Added Services an, die ihren Kunden zusätzlichen Mehrwert bieten.